„Es macht keinen Sinn, hier auf dieser Strasse weiterzuradeln!“, meine ich, als Waltis Knieprobleme kein Ende zu nehmen scheinen. Wir fuehlen uns in dieser bergigen Region nun gewissermassen eingeperrt und beratschlagen. Genau parallel zu unserer derzeitigen Route verlaeuft die N2, eine grosse Nationalstrasse, die nahe zur Suedkueste verlaeuft. Ein relativ grosses Gebirge liegt allerdings zwischen uns und der N2. „Wir muessen hier raus, mit aller Macht. Wir muessen in wirklich flaches Gebiet!“ Doch wie sollen wir den Tradouw-Pass ueberqueren? Waltis Knie explodieren dabei vielleicht?! Loesung: „Wir muessen ‚per Anhalter‘ fahren.“
Wir hoffen auf einen Truck oder Pickup, der ebenfalls ueber den Pass will und radeln nun in aller Herrgottsfruehe an den Fusse des Passes. Doch es kommt niemand! Vollkommen trostlos! Wir stehen einsamst am Wegesrand. Wir hoeren ein Motorengeraeusch! Hoffen! Es ist ein Kleinwagen. So geht es in den kommenden zwei Stunden immerzu. Wenn mal ein Wagen vorbeikommt, ist es ein Kleinwagen… Ein Pickup, der uns haette mitnehmen koennen, rauscht vorbei und reagiert nicht auf unsere Zeichen, doch bitte anzuhalten. Irgendwann reisst die Geduld. „Lass uns schieben!“ „Okay…noch bis 10 Uhr probieren wir es, wenn es bis dahin nicht klappt, dann schieben wir!“, einigen wir uns. Es ist 10 Uhr, und drei weitere Autos ziehen vorbei – unsere letzten Chancen! Ein Kleinwagen, noch ein Kleinwagen…und dann ein Pickup. BITTE! Doch auch er rauscht vorbei…wir muessen schieben. Doch was ist das? Hinter der ersten Kurve haelt der Fahrer an, dreht um und kommt zurueck. Ein vollbaertiger Opi sitzt am Steuer, daneben seine Frau. „Wie kann ich euch helfen?“ Ich erklaere ihm die Situation. „Okay, dann ladet mal schnell eure Bikes auf! Wir muessen naemlich zum Arzt, weil meine Frau sich den Arm gebrochen hat! Ich bringe euch zur N2!“ WAHNSINN! Was ein Glueck! Es passt alles gerade so auf die Ladeflaeche. Ab geht’s! „Bitte, Opi, geh nicht so schnell in die Kurven!“ bete ich leise. Neben mir geht es hunderte Meter hinab in ein gradioses Tal. Und Opi versprach doch noch, dass er langsam fahren wuerde! Ich sitze unbequem am Ladeflaechenrand. Bei jeder Kurve druecken sich die schweren Bikes auf meine Oberschenkel. Aber wir schaffen es! Nach einer halben Stunde sind wir ueber den Pass hinweg und erreichen die N2! VIELEN DANK, OMI und OPI! Und gute Besserung fuer den Arm!
Wir fuehlen uns wie befreit und nehmen die N2 in Angriff!The Tradouw pass stood between us and the N2 us like a monstrous bear robbed of its cubs. We needed a quick solution as Walti’s knee was getting worse with every steep climb. We decided the we would hitch a ride to the N2; no problem. We waited for at least two hours with not a single vehicle stopping. They all seemed to be in a hurry. We realized that they were probably afraid of us.
But when all hope was lost, one driver who we thumbed down seemed to screech and reversed his vehicle. He had a long white beard and was taking his wife to the hospital as she had a broken arm. He helped us load our bikes and told us not to worry as he would drive slowly. Well, he did not break the speed of sound but the wind pounded on our battered bodies without mercy. The bikes pressed on Geert’s thighs and dug into his flesh but he was relieved that we were one step closer to our goal.
And Walti’s knee would live to fight another day.